Siggi Baumeister 06 - Eifel-Gold by Berndorf Jacques

Siggi Baumeister 06 - Eifel-Gold by Berndorf Jacques

Autor:Berndorf, Jacques [Berndorf, Jacques]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Kriminalroman, Krimi, Eifelkrimi, Eifel, Siggi Baumeister
ISBN: 9783894258238
Herausgeber: Grafit
veröffentlicht: 2013-02-15T05:00:00+00:00


SIEBTES KAPITEL

Es herrschte eine Weile peinliches Schweigen. Ich dachte darüber nach, was ich zu meiner Entschuldigung sagen konnte.

Rodenstock räusperte sich verlegen. »Sehen Sie, Baumeister. Ich erinnerte mich daran, wie gut wir damals zusammengearbeitet haben und wie gut die Zusammenarbeit mit Elsa war. Ich, na ja, ich hatte irgendwie das Gefühl, das zurückholen zu müssen.« Er wedelte verzweifelt mit den Händen. »Ich habe sie angerufen und sie gebeten zu kommen.«

»Ich kann mich wieder ins Auto setzen und gehen«, sagte Elsa tonlos. Sie sah mich nicht an, sie hockte da schmal und verloren auf ihrem Gartenstuhl und kam sich schrecklich überflüssig vor.

»Wo ist denn dein Auto?« fragte ich.

»Um die Ecke. Ich wollte dich überraschen.«

»Hol es her und pack es aus«, sagte ich. »Ich bin so gottverdammt versunken in diesen Fall, ich bin ... ich bin so überrascht. Es ... es tut gut, dich zu sehen. Wie geht es dir?«

»Das weiß ich nicht«, meinte sie und sah mich noch immer nicht an.

»Ich habe noch Rührei«, rief Bettina hinter mir.

»Kollegin!« kam auch noch Unger an und verbeugte sich tief. »Ich habe einen Rose, der dich entzücken wird.« Er hielt ihr ein Glas hin. »Du mußt Baumeister nicht so ernst nehmen. Er ist ein Einsiedler, und wir haben seine Insel besetzt.«

»Und das kriegt er nicht geregelt«, murmelte Rodenstock.

»Trink einen Schluck«, sagte Unger. »Die Bauern hier sind stur und mies und irgendwie abweisend. Aber Baumeister ist okay, der Geldklau auch, und die Leiche ist prima.«

»Meine Bauern sind nicht stur, mies und abweisend«, widersprach ich.

»Magst du ein Rührei? Bettina macht prima Rührei.«

Elsa schniefte, bevor sie erklärte: »Ich mag kein Rührei mitten in der Nacht, und ich will erst mal dieses Glas Rose austrinken und meine Karre holen.« Sie trank und fragte dann: »Ist hier alles beim alten?«

»Ja. Fritz der Frosch lebt immer noch zwei Meter hinter dir in der Mauer. Wahrscheinlich ist es bereits der zehnte Fritz. Dann haben sich zwei Glockenunken dazugesellt, die ich Castor und Pollux nenne, weil ich nicht auseinanderhalten kann, wer das Weibchen und wer das Männchen ist. Über dem Küchenfenster vor dem Rhabarber hat im Frühling eine Starenfamilie genistet. Und Krümel wird dich wiedererkennen.«

»Lebst du immer noch allein?«

»Natürlich. Ich hab's schon schwer genug mit mir selbst. Das muß ich nicht jemandem anders antun.«

»Und Sie, Rodenstock?« Sie hob den Kopf, und sie war schön und wild wie immer.

»Etwas hat sich verändert«, murmelte er. »Ich bin Witwer.«

»Scheiße.«

»Richtig«, nickte er.

»Und man hat wirklich über achtzehn Millionen geklaut?« Sie blickte uns der Reihe nach an.

»Ja«, strahlte Bettina. »Und stellen Sie sich vor: Keiner von diesen klugen Menschen hat auch nur einen Schimmer, wer der Dieb war.«

Elsa biß sich auf die Lippen. »Wirklich keinen Schimmer?«

»Keinen Schimmer«, bestätigte ich.

»Wir haben einen starken Hinweis darauf, daß der Bankfritze beteiligt war«, sagte Unger schnell, als gehe es ihm auf die Nerven, so gänzlich erfolglos zu sein.

»Ich mache Ihnen ein Bett auf dem Sofa im Arbeitszimmer«, bot Bettina an.

»Ich weiß noch gar nicht, ob ich eines brauche«, erwiderte Elsa. »Ich kann mir irgendwo ein Bett kaufen. Ich habe den redaktionellen Auftrag, über diese Sache zu schreiben.



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